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14. Oktober 2019, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Zweihundertsechsundneunzigste Montagsdemo
Coole Pinguine bleiben am Boden

Rede von Am Boden bleiben
(Stichpunkte)

Guten Tag,

mein Name ist Dorothee Häußermann. Ich bin von der Gruppe Am Boden bleiben, die sich für die für die Reduktion von Flugverkehr und für Klimagerechtigkeit einsetzt..

Ich freue mich, dass ich heute hier sein kann und bedanke mich, dass sie hier, die teilweise seit Jahrzehnten gegen Flugverkehr kämpfen, mir hier den Raum geben, zu sprechen.

Vor zwei Wochen haben 1,4 Millionen Menschen in Deutschland auf der Straße für eine klimagerechte Politik demonstriert und gleichzeitig wird das Wachstum des Klimakillers Luftfahrt weiter in Beton gegossen.

Hier in Frankfurt ebenso wie an vielen anderen Orten der Welt. Das kann nicht sein!

Flugverkehr ist die klimaschädlichste Form der Mobilität. Wenn wir nicht weiter ungebremst in die Klimakrise rasen wollen, ist es darum unerlässlich, dass der Großteil der Flugzeuge am Boden bleibt und der Ausbau von Flughäfen gestoppt wird. Darum sind wir hier!

Wir wissen schon lange, dass Klimawandel Realität ist; doch in den letzten zwei Jahren fühlen wir es auch: die Bäume vor unserem Fenster vertrocknen, Waldbrandgeruch in der Nase.

Gestern sind wir im T-Shirt herumgerannt: Nachrichten aus aller Welt sind schwer zu ertragen; Sie lesen auch von Menschen in Indien, die unter Temperaturen bis 50 Grad leiden und um Trinkwasser kämpfen müssen – und das ist alles erst der Anfang.

Wir müssen die Notbremse ziehen, um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern, damit wir verhindern, dass Kipp-Punkte in Gang gesetzt werden, die den Klimawandel unbeherrschbar machen.

Wenn wir von am Boden bleiben sagen, dass wir uns für „Klimagerechtigkeit“ einsetzen: was meinen wir damit?

Klimagerechtigkeit bedeutet: Es geht nicht nur um CO2.

Alles, was globale Erwärmung erzeugt, ist auch aus anderen Gründen für Mensch und Natur schädlich. Flugzeuge erzeugen nicht nur CO2, sondern auch Lärm, der die Gesundheit von Menschen schädigt; und einen Druck, dass einigen von euch, die hier stehen, die Ziegeln vom Dach fliegen.

Viele Menschen, die in der Nähe von Flughäfen wollen, haben eben nicht die Mittel, sich mal eben ein neues Haus irgendwo anders zu kaufen, um dieser Lärm und Gesundheitsschädigungen zu entgehen. Sie können nicht mitbestimmen, wann Flugzeuge fliegen und wieviele.

Es geht also nicht nur um CO2, sondern um Gesundheit, Gerechtigkeit und auch Demokratie:

Wir möchten all diese Themen zusammendenken und zusammen angehen, und darum sind wir hier:

Titel unseres gemeinsamen Aufrufs für die Demo::

Klimagerechtigkeitsbewegung und Bürgerinitiativen United – Wir bringen zusammen, was längst zusammengehört!

Am Boden bleiben ist hier, weil wir solidarisch sind mit euch, die seit vielen Jahren hartnäckig und mit langem Atem gegen den Ausbau des Flugvekehrs kämpfen. Wir möchten in Zukunft häufiger wiederkommen und euren Widerstand unterstützen. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit!

Klimagerechtigkeit heißt: echte, vernetzte Lösungen suchen

Kritik an den Scheinlösungen, die uns die Konzerne anbieten:
Agrartreibstoffe sind keine Lösung: für deren Anbau werden im globalen Süden Menschen von ihrem Land vertrieben; gerät in Konkurrenz zu Nahrungsmittelanbau.

CO2 Kompensationen sind keine Lösung:
sie erzielen im besten Fall einen Ausgleich, niemals aber eine Reduktion von Emissionen,die wir so dringend brauchen – und Menschen in Tansania sollen gerne einen Solarkocher bekommen, wenn sie bekommen – aber nicht, damit wir weiter ungestört durch die Welt jetten können. Wir können Menschen im globalen Süden unmöglich die Lösung fürs Klimaproblem aufs Auge drücken!

Effizienzgewinne im Treibhausverbrauch sind ganz schön, werden aber durch die Wachstumsraten des Personenverkehrs wieder aufgefressen.

Alleine 2018 ist die Anzahl der Passagiere in Deutschland um weitere 5,4% gestiegen.3

Und das trotz aller Diskussionen um Flugscham, Greta und Klimawandel.

Wir werden nicht drumherum können: den Flugverkehr massiv zu reduzieren!

Und das stellt grundlegend die Art in Frage, wie wir leben, arbeiten und produzieren. Womit wir wieder bei der Themenvernetzung wären.

Wir brauchen echte Lösungen! Das Klimapaket der Bundesregierung ist ein Komplettversagen!

Wir wollen klimagerechte Mobilität! Die ersten Schritte dahin sind: FORDERUNGEN:
- Ausbaustopp alle Flughäfenbauprojekte
- Abschaffung der Privilegien und Steuervergünstigungen für die Luftverkehrsbranche
- Ausbau von Alternativen, wie Nachtzüge

Am Boden bleiben:

Viele von uns, kommen aus der Anti-Kohle-Bewegung. Mit Tausenden haben wir bei Ende Gelände Aktionen Kohletagebaue besetzt, um für Klimagerechtigkeit und den sofortigen Kohleausstieg zu streiten.

Wir wissen, dass wir auch andere Themen angehen müssen: industrielle Landwirtschaft, die Autoindustrie – und eben den Flugverkehr.

Bis jetzt haben sich die Pinguine, die dort hinten stehen, in Berlin herumgetrieben. In jahrelanger mühsamer nächtlicher Arbeit haben die Baustelle des Berliner Flughafen sabotiert und so die Eröffnung des BER bis jetzt verhindert. Das war die effektivste Klimaschutzmaßnahmen, die in der Hauptstadt je durchgeführt wurde! Einige von euch haben sicher das Video von der Aktion gesehen.

https://www.youtube.com/watch?v=FqiijBq4pEc

Am 10.November werden die Pinguine in Berlin die Flugindustrie blockieren! Ihr seid alle eingeladen, mitzumachen!

Im nächsten Jahr wollen wir nach Frankfurt kommen und Widerstand gegen den hiesigen Flughafen leisten. Wir möchten an eure Arbeit anknüpfen, euch unterstützen, von euch lernen – freuen uns darauf! .



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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr